Die Höhe der Wohnkosten ist für die Deutschen bei der Wohnungswahl am wichtigsten.

Umfrage: Kosten, gute Infrastruktur und Sicherheit bei Wohnungswahl entscheidend
Die Höhe der Wohnkosten ist für die Deutschen bei der Wohnungswahl am wichtigsten.

Laut einer repräsentativen Umfrage des VdW Bayern (Verband bayerischer Wohnungsunternehmen)
legen knapp zwei Drittel (65%) der Befragten darauf besonderen Wert. Eine gute Infrastruktur (64%)
und die Sicherheit des Wohnumfeldes (50%) kommen noch vor der Wohnungsgröße (49%).
Überraschend: Gesunde, umweltfreundliche Baustoffe (42%) spielen eine größere Rolle als eine
hochwertige Wohnungsausstattung (28%).

Am meisten Bedeutung messen Stadtbewohner und Mieter den Wohnkosten bei. Für jeweils 80
Prozent sind sie bei der Wohnungswahl entscheidend. „Aber gerade in Ballungszentren ist
bezahlbarer Wohnraum häufig knapp“, betont Xaver Kroner, Verbandsdirektor des VdW Bayern.

Die Wohnungsgröße erreicht bei Großstädtern (59%) und Familien mit Kindern (65%) zehn bzw. 16
Prozentpunkte mehr als beim Durchschnitt. „Dabei sind Wohnungen mit mehr als vier Zimmern auf
dem Markt die Ausnahme. Wer sie zu einer für Familien erschwinglichen Miete findet, ist ein echter
Glückspilz“, bringt Kroner die Wohnraumsituation insbesondere in Wachstumsregionen auf den Punkt.

Senioren: Gute Infrastruktur entscheidend

Die Über-70-Jährigen setzen völlig andere Schwerpunkte. Eine gute Infrastruktur (75%) liegt
unangefochten auf Rang eins und elf Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Auf Platz zwei folgen die
Wohnkosten (61%) vor der Sicherheit des Wohnumfeldes (55%).

Während im Bevölkerungsdurchschnitt nur 15 Prozent auf eine seniorengerechte Wohnung Wert
legen, sind es unter den Senioren die Hälfte (50%). „Ein Thema, das von vielen Menschen lange
verdrängt wird, doch Wohnungen mit Treppen und Türschwellen können das eigenständige Leben im
Alter erschweren“, gibt Kroner zu bedenken. Die Wohnungsgröße spielt für die Über-70-Jährigen
dagegen eine untergeordnete Rolle: Nur für jeden fünften Senior ist sie entscheidend.

„Unterschiedlichen Ansprüchen von Familien und Senioren entspricht das Angebot vor allem auf den
Mietwohnungsmärkten nur selten“, kritisiert Kroner. „Hier ist durchdachter Neu- und Umbau unbedingt
erforderlich.“ Aber genau der finde vor allem in prosperierenden Großstädten seit Jahren nur in
unzureichendem Maße statt.

Sicherheit ist Frauen und Ostdeutschen wichtiger

Frauen sind eine gute Infrastruktur (68% im Vergleich zu 60% bei den Männern) und Sicherheit des
Wohnumfeldes (55 zu 44%) wichtiger als Männern. Zum Teil große Unterschiede auch zwischen Ost
und West: So erreichen die Werte für Sicherheit in den neuen Bundesländern über zehn
Prozentpunkte mehr als in den alten (47%). Ostdeutsche achten mehr auf die Höhe der Wohnkosten
(72 zu 63%), während Westdeutschen die Wohnungsgröße wichtiger ist (51 zu 41%).

Repräsentatives Ergebnis für ganz Deutschland

Die Umfrage wurde von der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) im Auftrag
des VdW Bayern durchgeführt. Das Nürnberger Marktforschungsinstitut interviewte 1.003 Männer und
Frauen ab 14 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet.

Quelle: VdW Bayern